Stress & Burnout Prävention
Entlastung und Entspannung
Burnout-Vorbeugung, Stressmanagement & Resilienz
Seit vielen Jahren beschäftige ich mich mit dem Phänomen "Stress" und "Burnout".
Weniger Zwang zur Selbstoptimierung führt letztendlich zu mehr Freude und Gelassenheit, zur Entlastung und zur Selbstsfürsorge.
Es geht darum, Körper, Geist und Handeln miteinander in Einklang zu bringen und Denken, Fühlen und Handeln als ganzheitlichen Prozess, als Lernaufgabe zu begreifen. Wir sind nicht nur Teil der Welt - wir sind viel mehr als das. Wir gehören dazu. Es geht um "Zugehörigkeit" und Verbundenheit mit allem Seienden.
Was vorüber ist
ist nicht vorüber.
Es wächst weiter
in deinen Zellen
ein Baum aus Tränen
oder
vergangenem Glück.
Rose Ausländer
Körper-, Achtsamkeits- und Entspannungs-Übungen fließen in meine Unterrichts-, Vortrags- und beratende Tätigkeit mit ein.
Gedanken zur Zeit
Ein sicherer Ort
Als kleines Mädchen lauschte ich gebannt den Erzählungen meines Großvaters. Mit allen Sinnen, Augen und Ohren offen, Seele und Herz ganz weit, übte ich mich im Zuhören. Ich wollte ein Teil sein von seiner Welt. Nach einem arbeitsreichen Tag auf seinem kleinen Hof und in seiner Tischlerwerkstatt, setzte er sich an seinen Platz in der Küche an der selbstgezimmerten Eckbank. Ein Glas Most vor sich, das Stück Speck und eine Scheibe Brot, eine Pfefferoni aus dem Garten, von Oma liebevoll gezogen, waren die rituellen Zutaten. Alles wurde bedächtig und fein säuberlich mit dem Taschenfeitel geschnitten und dann genüsslich verzehrt. Manchmal jausneten wir gemeinsam, Opa und ich. Andächtig saß ich neben ihm, kein Wort wollte ich verpassen, und durch geschicktes Fragen entlockte ich ihm viele interessante Einzelheiten. Er sprach über seine Kindheit, die schlagartig mit zwölf Jahren geendet hatte, als er von daheim weggeschickt worden war, weil es ohnehin schon zu viele hungrige Mäuler gegeben hatte. Dann die Jugend und erste Begegnungen mit meiner Oma. Und der Krieg, die Zeit in russischer Gefangenschaft, hunderte Kilometer Fußmarsch. Opa schlief in Schützengräben, auf Stroh und Zeitungen, auf Wiesen, in Ställen. „Und dort“, pflegte er zu sagen, „habe ich mich immer gefreut auf mein weiches, warmes Bett daheim. Ich habe es mir vorgestellt, wie es sich anfühlt, in meinem Bett zu liegen. Jeden Abend sag´ ich danke dafür, dass ich wieder in meinem eigenen Bett schlafen darf.“ Ich erahnte zwischen den Zeilen, dass er Dinge erlebt hatte, die sich heute viele von uns gar nicht vorstellen wollen und können. Ich erkannte, dass es im Leben so etwas wie einen inneren sicheren Ort geben kann, um das Schwere ein wenig leichter zu machen. Opa hatte irgendwann in jungen Jahren gelernt, sich selbst zu beruhigen und sich dem Leben anzuvertrauen. Sein weiches, warmes Bett als einen inneren, sicheren Ort – dieses Bild trug er beständig in sich bis zu seinem Tod mit 96 Jahren. Und er ließ mich teilhaben an dieser inneren Widerstandskraft. Ich erkannte, dass es sich lohnt, für einfache Selbstverständlichkeiten dankbar zu sein und dass es wenig braucht, um glücklich zu sein.
Wenn ich mich heute, als erwachsene Frau, überfordert, erschöpft und fremdbestimmt fühle, ziehe ich mich in einen Wohlfühlort zurück: in mein Bett, gezimmert von meinem Großvater. So wurde es zum Symbol für meinen eigenen inneren sicheren Ort. Wohlig schmiege ich mich nach einem langen und anstrengenden Tag in mein Bett, kuschle mich in die Daunen, wiege mich selig in dieser himmlischen Oase. Hier komme ich zur Ruhe, hier tröste ich mich selbst, hier fühle ich mich sicher und geborgen.
Wir brauchen sie so dringend, diese sicheren Orte.